19.10.2023

Erster gemeinsamer Workshop Katastrophenmedizin, Ulm

Bericht

Was haben wir aus der Pandemie gelernt? Wie reagieren wir auf Terroranschläge und Umweltkatastrophen?  Was kommt auf Deutschland in der sogenannten Zeitenwende zu? Spätestens seit Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine und zuletzt in Israel häuften sich die Fragen, wie Deutschland mit seinen zivilen und militärischen medizinischen Ressourcen in einem Krisen-, Kriegs- oder Katastrophenfall zukünftig reagieren kann.

Viele Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen beschäftigen sich bereits mit Themen der Katastrophenmedizin, aber auch mit den speziellen Anforderungen an die Lebensmittelchemie, Pharmazie und Veterinärmedizin und die flankierenden Bereiche. Doch bisher fehlt der Austausch zwischen den zuständigen Stellen, fehlt eine übergeordnete Koordination, fehlt ein gesetzlicher Rahmen und teilweise auch die Sicherstellung der Finanzierung.

Um diesen Herausforderungen entgegenzutreten, kamen im Rahmen des 54. Kongresses der DGWMP e. V. unter der Leitung und Moderation von Generalstabsarzt Dr. Holtherm erstmals Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener ziviler und militärischer Organisationen und Institutionen zusammen. Ziel war es, in einen ersten Austausch und konstruktiven Dialog zu kommen, die Institutionen und Tätigkeitsbereiche vorzustellen, Herausforderungen und Probleme zu formulieren, aber auch erste weitere Schritte festzulegen, wie sich dieses Gremium aufstellen und agieren sollte. Alle Anwesenden sprachen sich ausdrücklich dafür aus, gemeinsam daran arbeiten zu wollen, wie Deutschland die Ausbildung und Forschung sowie konkreten Maßnahmen im Katastrophenfall optimieren und weiterentwickeln kann.

Bei der ersten Sitzung waren Vertreterinnen und Vertreter folgender Organisationen anwesend:

  • Bundesministerium für Gesundheit
  • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
  • Bildungszentrum für Gefahrenabwehr und Krisenmanagement an der Hochschule Fresenius
  • Technische Universität München
  • Deutsche Gesellschaft für Katastrophenmedizin
  • Deutsche Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin
  • Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • Sanitätsdienst der Bundeswehr (Bw(Z)Krhs, InstPharmToxBw, SanAkBw, Kdo SanDstBw, ZInstSanBw, FüAkBw)

Dieses Gremium wird sich zukünftig selbstverständlich für weitere Organisationen und Institutionen öffnen, einige sind gar unverzichtbar. Gern steht die DGWMP für Rückfragen zur Verfügung und vermittelt Ansprechpartner.

Dr. Miriam Berg, OFA